Schnulli
Erfahrener Benutzer
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Hallo zusammen...
Und ja, viel Text und ohne Bild, aber ich hatte gerade einen akuten Schreibanfall....
Das Leben ist eine Baustelle. Glaube ich manchmal zumindest. Da hat man den Keller noch nicht ganz fertig und schon ist das nächste Zimmer niedergerissen. Diesmal ist das Schlafzimmer unseres Kleinen dran. Ursprünglich hatten wir beim Einzug in diesem Zimmer außer der Tapete nichts gemacht, da es augenscheinlich einen ausreichenden Eindruck bot. Allerdings machte sich in letzter Zeit bei feuchtwarmer Witterung ein seltsam-muffiger Geruch wie nach alter Pappe im Zimmer breit. Des Weiteren motiviert durch die Allergie unseres Kleinen wurde dann mal eben tabula rasa in der Bude gemacht.
Das Zimmer war in wenigen Minuten leergeräumt. Da es das Schlafzimmer ist steht außer Bett, Schrank und Kommode nicht viel herum. Auch ist das Zimmer mit 3,5 x 3,5 Metern dann doch eher übersichtlich. Dann kam der eher dreckige Teil. Da das Zimmer im Anbau ist, ist eine Zimmerwand die alte Hausaussenwand. Die war gescheit verputzt und da ist nix dran auszusetzen. Die anderen 3 Wände offenbarten dann das Elend. Wie es früher so üblich war (wohl u den Putzer zu sparen) wurde alles schön mit Rigipsplatten und darauf aufgeklebtem Styropor herrlich dicht gemacht. Nun war auch klar, woher der Pappmuff kam. Die Platten waren total am Ende. Nachdem das Elend runter war offenbarte sich eine weitere Abenteuerlichkeit. Eine Zimmerseite ist die Dachschräge mit hochgemauertem Kniestock. Diese „Wand“ besteht aus dünnen Porenbetonsteinen, die Dachsparren wurden damit ausgemauert. Nun weiß ich auch, warum dieses Zimmer im Sommer gefühlte 40 Grad Celsius hat, im Winter ebenso mit Minuszeichen davor. Prinzipiell hätte man diese Wand auch weglassen können und die Rigipsplatten so aufstellen. Der Effekt wäre glaube ich nicht viel anders gewesen.
Ursprünglich hätte ich vorgehabt, im Dach eine Zwischensparrendämmung einzubringen. Das ausgemauerte Dach hat mich jedoch nun davon abgehalten. Aber so ganz ohne Dämmung lasse ich die Wand nicht davon kommen. Ich bin nach etwas suchen auf Ytong Multipor gestoßen. Das sind diffusionsoffene Calciumsilikatplatten, die vollflächig auf die Wand aufgeklebt werden können. Weiter Maßnahmen wie z.B. Dampfsperre sind nicht notwendig. Die Dämmwirkung ist zwar nicht ganz so stark wie bei einer gescheiten Innendämmung mit Dampfsperre und pipapo aber immer noch besser als alles andere, was bisher da steht. Zum Anderen ist es auch deutlich weniger Fehleranfällig in der heimwerklichen Verarbeitung, gerade was z.B. absolute Luftdichtheit einer anderen Innenraumdämmung angeht. So, da wäre diese Problem auch erst mal gelöst. Zumindest auf dem Papier, angefangen habe ich mit dem Ytong-Zeug noch nicht. Denn der Hinweis auf vollflächige Verklebung eben jener Platten stellte mich vor das Problem, dass der Kniestock krumm wie nur was ist und die ausgemauerten Dachsparren auch nicht gerade eine geeignete Fläche für das Drankleben von Steinen sind. Da ich die anderen 3 Wände ja eh neu verputzen wollte habe ich mir gedacht, das kann ja mit einer Dachschräge auch nicht ganz unmöglich sein.
Damit der Putz von den Holzbalken des Dachs entkoppelt ist habe ich zunächst mal etwas Papier auf die Balken getackert Danach wurde die gesamte Dachschräge mit Rippenstreckmetall und verzinkten Nägeln bearbeitet, um eine gescheite Haftung des Putzes zu schaffen. Danach aus dünnen Holzleisten ein paar Putzhilfen zurechtgesägt und diese mit Richtscheit über die Holzbalken gleichmässig ausgerichtet, damit man darüber den Putz gerade abziehen kann und die Wand auch wirklich eben ist. Das habe ich bei den anderen Wänden übrigens auch gemacht. Mal wieder zeigte sich, dass die Wasserwaagen früher wohl aus einer Flasche Bier bestanden haben müssten, denn unter „gerade“ verstehe ich eigentlich etwas anderes.
Nunja, nach sage und schreibe 20 Säcken Kalk-Zementputz als Unterputz (das Zeug greift sich schneller weg als man gucken kann) und ein paar Säcken Gips-Kalkputz als Oberputz (zumindest dort, wo die Ytongsteine später nicht drankommen) war der erste Schritt getan. Die Bude ist nun erst mal im anständigen Rohbauformat.
Zwischendurch habe ich noch den alten Parkettboden rausgerissen (ja genau, der, den ich vor einigen Jahren in mühevoller Eigenarbeit abgeschliffen und lackiert habe). Ich will mich ja wirklich nicht beklagen und finde Chemie immer gut und interessant. Aber auch ich habe meine Grenzen. Nachdem das Parkett in Kleinteilen vor mir lag offenbarte sich das bauchemische Grauen. Uralte zerkrümelte Spanplatten, eine Kunststoffgewebematte und ein Geruch, der irgendwie an einen Chemieunfall aus guten alte Schulzeiten erinnerte. Keine Ahnung, was da verbaut wurde, aber der Geruch hielt sich, nachdem das Parkett den direkten Weg aus dem Fenster genommen hatte, noch ganze 3 Tage im Raum. Das ganze Altzeug habe ich dann ordnungsgemäß auf die Deponie gekarrt. Altholz ist ja noch relativ preiswert, aber der Rigipsdreck zählt als Restmüll (unsortiert). Wohl gleich nach Atommüll das teuerste, was man entsorgen kann. Naja, Gott sei Dank gab es noch Weihnachtsgeld....
Nunja, jetzt müssen erstmal die Wände trocken werden. Somit habe ich erstmal ein paar Tage Pause (wenn meine Frau mich lässt....)
MfG
Thomas
Und ja, viel Text und ohne Bild, aber ich hatte gerade einen akuten Schreibanfall....
Das Leben ist eine Baustelle. Glaube ich manchmal zumindest. Da hat man den Keller noch nicht ganz fertig und schon ist das nächste Zimmer niedergerissen. Diesmal ist das Schlafzimmer unseres Kleinen dran. Ursprünglich hatten wir beim Einzug in diesem Zimmer außer der Tapete nichts gemacht, da es augenscheinlich einen ausreichenden Eindruck bot. Allerdings machte sich in letzter Zeit bei feuchtwarmer Witterung ein seltsam-muffiger Geruch wie nach alter Pappe im Zimmer breit. Des Weiteren motiviert durch die Allergie unseres Kleinen wurde dann mal eben tabula rasa in der Bude gemacht.
Das Zimmer war in wenigen Minuten leergeräumt. Da es das Schlafzimmer ist steht außer Bett, Schrank und Kommode nicht viel herum. Auch ist das Zimmer mit 3,5 x 3,5 Metern dann doch eher übersichtlich. Dann kam der eher dreckige Teil. Da das Zimmer im Anbau ist, ist eine Zimmerwand die alte Hausaussenwand. Die war gescheit verputzt und da ist nix dran auszusetzen. Die anderen 3 Wände offenbarten dann das Elend. Wie es früher so üblich war (wohl u den Putzer zu sparen) wurde alles schön mit Rigipsplatten und darauf aufgeklebtem Styropor herrlich dicht gemacht. Nun war auch klar, woher der Pappmuff kam. Die Platten waren total am Ende. Nachdem das Elend runter war offenbarte sich eine weitere Abenteuerlichkeit. Eine Zimmerseite ist die Dachschräge mit hochgemauertem Kniestock. Diese „Wand“ besteht aus dünnen Porenbetonsteinen, die Dachsparren wurden damit ausgemauert. Nun weiß ich auch, warum dieses Zimmer im Sommer gefühlte 40 Grad Celsius hat, im Winter ebenso mit Minuszeichen davor. Prinzipiell hätte man diese Wand auch weglassen können und die Rigipsplatten so aufstellen. Der Effekt wäre glaube ich nicht viel anders gewesen.
Ursprünglich hätte ich vorgehabt, im Dach eine Zwischensparrendämmung einzubringen. Das ausgemauerte Dach hat mich jedoch nun davon abgehalten. Aber so ganz ohne Dämmung lasse ich die Wand nicht davon kommen. Ich bin nach etwas suchen auf Ytong Multipor gestoßen. Das sind diffusionsoffene Calciumsilikatplatten, die vollflächig auf die Wand aufgeklebt werden können. Weiter Maßnahmen wie z.B. Dampfsperre sind nicht notwendig. Die Dämmwirkung ist zwar nicht ganz so stark wie bei einer gescheiten Innendämmung mit Dampfsperre und pipapo aber immer noch besser als alles andere, was bisher da steht. Zum Anderen ist es auch deutlich weniger Fehleranfällig in der heimwerklichen Verarbeitung, gerade was z.B. absolute Luftdichtheit einer anderen Innenraumdämmung angeht. So, da wäre diese Problem auch erst mal gelöst. Zumindest auf dem Papier, angefangen habe ich mit dem Ytong-Zeug noch nicht. Denn der Hinweis auf vollflächige Verklebung eben jener Platten stellte mich vor das Problem, dass der Kniestock krumm wie nur was ist und die ausgemauerten Dachsparren auch nicht gerade eine geeignete Fläche für das Drankleben von Steinen sind. Da ich die anderen 3 Wände ja eh neu verputzen wollte habe ich mir gedacht, das kann ja mit einer Dachschräge auch nicht ganz unmöglich sein.
Damit der Putz von den Holzbalken des Dachs entkoppelt ist habe ich zunächst mal etwas Papier auf die Balken getackert Danach wurde die gesamte Dachschräge mit Rippenstreckmetall und verzinkten Nägeln bearbeitet, um eine gescheite Haftung des Putzes zu schaffen. Danach aus dünnen Holzleisten ein paar Putzhilfen zurechtgesägt und diese mit Richtscheit über die Holzbalken gleichmässig ausgerichtet, damit man darüber den Putz gerade abziehen kann und die Wand auch wirklich eben ist. Das habe ich bei den anderen Wänden übrigens auch gemacht. Mal wieder zeigte sich, dass die Wasserwaagen früher wohl aus einer Flasche Bier bestanden haben müssten, denn unter „gerade“ verstehe ich eigentlich etwas anderes.
Nunja, nach sage und schreibe 20 Säcken Kalk-Zementputz als Unterputz (das Zeug greift sich schneller weg als man gucken kann) und ein paar Säcken Gips-Kalkputz als Oberputz (zumindest dort, wo die Ytongsteine später nicht drankommen) war der erste Schritt getan. Die Bude ist nun erst mal im anständigen Rohbauformat.
Zwischendurch habe ich noch den alten Parkettboden rausgerissen (ja genau, der, den ich vor einigen Jahren in mühevoller Eigenarbeit abgeschliffen und lackiert habe). Ich will mich ja wirklich nicht beklagen und finde Chemie immer gut und interessant. Aber auch ich habe meine Grenzen. Nachdem das Parkett in Kleinteilen vor mir lag offenbarte sich das bauchemische Grauen. Uralte zerkrümelte Spanplatten, eine Kunststoffgewebematte und ein Geruch, der irgendwie an einen Chemieunfall aus guten alte Schulzeiten erinnerte. Keine Ahnung, was da verbaut wurde, aber der Geruch hielt sich, nachdem das Parkett den direkten Weg aus dem Fenster genommen hatte, noch ganze 3 Tage im Raum. Das ganze Altzeug habe ich dann ordnungsgemäß auf die Deponie gekarrt. Altholz ist ja noch relativ preiswert, aber der Rigipsdreck zählt als Restmüll (unsortiert). Wohl gleich nach Atommüll das teuerste, was man entsorgen kann. Naja, Gott sei Dank gab es noch Weihnachtsgeld....
Nunja, jetzt müssen erstmal die Wände trocken werden. Somit habe ich erstmal ein paar Tage Pause (wenn meine Frau mich lässt....)
MfG
Thomas