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Erfahrener Benutzer
Menschenrechte versus Interessenklüngelei im Handwerk
Ich möchte hier einmal ein Thema zur Diskusion stellen, welches immer wieder neu diskutiert wird und Änderungen der lokalen Vorschriften erfährt:
Reglementierung des Handwerks
Unmittelbar beteiligt sind: Arbeiter, Benutzer - Menschen
Mittelbar beteiligt sind: Betriebe, Interessenverbände, Staat - Organisationen
Aus objektiver Sicht und Abwägung natürlicher und von jedem unmittelbar ausübbarer Rechte sowie weiterer gerechtfertigter Interessen, meine ich, ist folgende Situation korrekt:
1) Grundsätzlich hat jedermann das Recht, mit seinen natürlichen Begabungen und erlernten Fähigkeiten seinen Lebensunterhalt, insbesondere den nötigen und gemäß der Gegenwart angemessenen Grundbedarf, zu erwerben, soweit dadurch nicht in unangemessener Weise ebendieses Recht Anderer beschnitten wird.
2) Andererseits haben Verbraucher das Recht auf zweckorientiert durchgeführte Arbeiten oder Produkte, maximal innerhalb gewisser Toleranzgrenzen vom gutgläubig Vereinbarten, subsidär vom Üblichen oder Stand der Technik abweichend. Das schließt Informationen über Arbeit oder Produkt, sehr bedingt auch über die Ausbildung oder Referenzen des Arbeiters ein.
3) Der faktische Arbeiter hat ein Recht auf die vereinbarte Vergütung für die im obigen Sinne erbrachte Arbeit, unbedingt mindestens auf eine zur Deckung des Grundbedarfs während der Arbeitsdauer ausreichende. Zur Durchsetzung können sehr weitgehende Mittel benutzt werden, einschließlich der freiwilligen Teilnahme an Gruppen die ihm dabei helfen.
4) Der Staat hat Anspruch auf angemessene Steuern, proportional wie er die Voraussetzungen des internationalen Rechtes auf Friede, Legitimation, Souveränität und üblicher staatlicher Einrichtungen erfüllt einschlieslich das Recht hat, relevante Gesetze auch für entsprechende Erhebungen zu erlassen.
Das dies den natürlichen Zustand sowie den Reset-Zustand in überhaupt nicht mehr funktionierenden Gesellschaften darstellt, also absolut keine Theorie oder Wunsch ist, sieht man etwa daran, das sich bei zunehmender Abweichung davon und krassen Mißständen diese Situation automatisch einstellt, und zBsp in der 3. Welt und zunehmend auch in Europa der Normalfall ist. Im Minimal- bzw. Idealfall sind informale Arbeit und Bezahlung Angelegenheit zwischen Arbeiter und Benutzer, ohne Dritten wie dem Staat, und haben die Arbeiter meist auch ihre Mittel ihren Lohn zu erhalten; alles andere ist ein Störfaktor des Natürlichen.
Im Laufe der Zeit haben sich jedoch immer Dritte in dieses natürliche Verhältnis von Arbeiter und Nutzer reingedrängt und sich als unverzichtbar erklärt, einschließlich ohnedem die Arbeit als 'illegal' bezeichnet und verhindert. Teils wurde gar keine Rechtfertigung benutzt, teils fadenscheinige die den Schutz der angeblichen Interessen von Arbeiter, Nutzer oder Dritter behaupten, ohne daß diese solch einen 'Schutz' überhaupt wollen, die Mittelsmänner dazu berechtigt haben, oder gar ein wirkungsvoller Schutz sondern vielmehr das Gegenteil stattfindet. Dies stellt immer eine Verletzung der Menschenrechte des Arbeiters sowie des Nutzers dar. Dazu gehört auch in Pkt. 2) oben die Institution der 'Firma' oder des 'registrierten Handwerkers', faktischer oder formaler Einschub zwischen Arbeiter und Benutzer der fast regelmäßig negativ für den Arbeiter ist und/oder faktisch dazu verwendet wird.
Eine Störung dieses natürlichen unmittelbaren Verhältnisses zwischen Arbeiter und Nutzer und deren Menschenrechte stellen Zusammenrottungen wie Gilden, Orden, Kammern, Kartellen dar, die alle Arbeiten, insbesondere handwerkliche, alleine für sich bzw. ihre Verantwortlichen und / oder Leute nach von ihnen bestimmten Kriterien beanspruchen, und Anderen unter hohen Strafen verbieten wollen und sich dazu sogar pseudostaatliche Funktionen anmaßen, was insofern weitere Menschenrechte verletzt. Man mus sich bei der Frage deren Rechtfertigung immer daran erinnern, daß aus diesen Praktiken heraus etwa Handwerks- und Handelskammern entstanden, aber auch andere dreiste und zum grenzenlosen tendierende Mißbräuche wie Patent- und Urheberunwesen einschlieslich solcher Begleiterscheinungen wie Abmahnunwesen oder Gebühreneinzug (Rundfunk, behauptete Fotokopien usw), alle mit fadenscheinigen Beschützungen Dritter für rein sich selbst arbeitend.
Eine weitere Störung erfolgt durch den Staat. Man kann auch hier von Störung sprechen, weil die Grundrechte durch internationales Recht garantiert und durch nationales Recht nicht legitim ausschaltbar sind. Dem Staat ist zwar nicht ganz soweit jede Rechtfertigung abzusprechen wie anderen, etwa privaten vorgenannten Systemen, zumal irgendwie auch eine Gemeinschaft organisiert sein muß. Jedoch haben sich auch hierdurch, insbesondere in Europa, jedenfalls zeitweilig, nicht mehr tragbare Abusen entwickelt. Dazu gehören zBsp die Verpflichtung der Arbeiter zu vorgenannten Einrichtungen und Beihilfe bei deren Ahndung, aber auch unausgeglichene Gesetzgebung etwa zu Lasten der Arbeiter und zugunsten von Benutzern, Staat selbst, genannten Einrichtungen, oder Dritten.
Dazwischen liegt die Sozial- und Arbeitslosenversicherung, soweit vorgeschrieben. Anfangs soziale Errungenschaft im Interesse der Arbeiter, einschlieslich einer zwangsweisen Mitgliedschaft sozusagen als Pflegschaft für Arbeiter ohne Verständnis der Gebotenheit zu ihrem Nutzen, wurde sie zunehmend zweckentfremdet und liegt heutzutage zu 95% im Interesse anderer, wie Staat und Industrie, einschließlich gröbster Mißbräuche und respektloser Behandlung der angeblich Begünstigten etwa bei Jobcenters usw., sodaß sie inzwischen ebenfalls eine Verletzung der Menschenrechte darstellt.
In der Vergangenheit haben sich diese Bedingungen häufig geändert, etwa die Mißbräuche abgeschwächt, jenachdem wie sich die Interessen und Machtverhältnisse der beteiligten änderten, was oft in Anbetracht der technischen Fortentwicklung und weltwirtschaftlichen Situation gar nicht anders möglich war. Anschließend wurden aber immer wieder die Bedingungen zuungunsten der Arbeiter verschlechtert.
Deshalb hat letztendlich immer trotz der künstlich erzwungenen 'offiziellen' Produktion von Produkten und Diensten, sowohl die weitgehendste Eigenproduktion als auch die informale Produktion und Arbeit als natürliche, unmittelbare Produktion in mehr oder weniger großem Umfang bestanden, und ist das auch absolut nicht zu beanstanden, wird von der 'offiziellen' Produktion oft auch scheinheilig genutzt (wie, rechtlose Arbeitsverhältnisse), und ist jedenfalls zeitweilig auch nötig damit überhaupt noch was funktioniert.
Zu den letzten Änderungen gehören die Liberalisierung zahlreicher Handwerke 2004 sowie die Verbesserung der europaweiten Niederlassungsfreiheit incl. unter günstigeren Bedingungen des Herkunfslandes 2005, unumgänglich wegen dem Beitritt ärmerer Länder in die EU, insofern faktisch notwendig und nicht etwa aus Besorgnis um die Menschenrechte.
Solche Liberalisierungen erfolgten schon oft zuvor, waren aber nur von zeitweiliger Dauer; sobald die wirtschaftlichen Zwänge dazu wegfielen, und / oder Bewußtsein für und Verteidigung der sozialen Errungenschaften verlorengingen - wie auch in der gegenwärtigen sonderbaren Paralysierung der ärmeren Bevölkerungsschichten - wurden gleich wieder die früheren Behinderungen oder gar noch weitergehende wieder aufgesetzt.
Momentan ist die Situation so, daß so wie nie zuvor in den letzten zwei Jahrhunderten, die Durchsetzung oder wenigstens Aufrechterhaltung sozialer Rechte, tragbarer Arbeitsverhältnisse, Grundversorgung und damit zusammenhängene Menschenrechte paralysiert sind; Parteien die offen die letzten sozialen Rechte abschaffen wollen, finden viele Wähler absurderweise gerade unter den Betroffenen. Fast so als ob der Bevölkerung was zur globalen Verblödung ins Trinkwasser getan wird. Die europäischen und nationalen Gesetze, soweit sie günstige Bedingungen gegen die bemängelten Praktiken vorsehen, werden von Arbeitgebern und ihren Zusammenrottungen fast vollständig desrespektiert, und wurden auch formal erheblich abgeschwächt. Ferner wird wieder etwa von den ihren Handels- oder Handwerkskammern die Wiedereinsetzung von formalen Behinderungen, im Handwerk etwa deren Gesellen- oder Meistertum, gefordert.
Dazu werden ferner im Internet gezielt Meinungsbildungen, getunte Umfragen usw gemacht, die die behauptete Wichtigkeit und Allgemeinnützlichkeit dieser Gruppen und ihrer Politik vorgeben sollen.
Es ist daher vielleicht angebracht, auch einmal von der Seite der Handwerker dieses Thema der Verletzung der freien Berufsausübung zu diskutieren. Dazu möchte ich hier anregen.
Vielleicht noch zu den Begriffen. Handwerk und Handwerker sollen hier die Art der Arbeit und Arbeiter im allgemeinen Sinne bezeichnen. "Gesellen"(c) und "Meister"(c) sind dagegen irgendwelche Bezeichnungen für Ausbildungsprodukte, Behinderungen und Pseudobeamte im Rahmen eines privaten Systemes, so etwa wie "Oberbigburgerbringer"(c) für irgendwelche Restaurants, oder "Jesus"(c) als Produkt der Firma Kirche und "Pfarrer"(c) von Leuten innerhalb deren Geschäftsmodell, die eigentlich alle für sonst niemanden relevant sind, noch sich Handwerk und Handwerker bzw Leute die an Gott glauben dran stören oder danach richten bzw. solche Qualitäten erwerben brauchen, etwa gar noch als unabdingbar. "Schwarzarbeit" , "illegale Beschäftigung" usw. sind Klassifizierungen, Bemobbung und Beschimpfungen natürlicher Arbeit primär durch den Staat und sekundär durch dysfunktionelle Trittbrettfahrer wie genannte Gruppen oder Sozialversicherung, auch nur relevant innerhalb deren Denkschema, sodaß wir hier rein zur Bezeichnung jedoch nicht zur Diskriminierung über informale oder freie Arbeiter sprechen wollen.
All solchen Bezeichnungen ist gemein, daß sie nicht nur als - höchstens - reine Soll-Vorschriften und sozusagen Kolateral-Bedingung zur Arbeit bestehen - meinetwegen auch mit Ordnungsstrafen soweit sie gerechtfertigt wären (nichtbezahlte Steuern). Vielmehr wurden sie von ihren Interessenten als Hinderungsgrund und Bedingung der Arbeit definiert, so daß ohne ihnen die Arbeit insgesamt 'illegal' sein soll - ein eklatanter Verstoß des Grundrechts auf Arbeit, insbesondere als Notwendigkeit zur Deckung seines Grundbedarfs.
Meine persönliche Meinung zu diesem Thema im Großen und Ganzen ist bereits oben zusammengefaßt.
Vielleicht aber doch noch ein paar Einzelheiten, auf die Überflüssigkeit und Scheinheiligkeit der gewohnheits- und gewerbsmäßigen Störer der Grundrechte und ihrer Organisationen bezogen. Diese beruhen auf meiner langjährigen Beobachtung in mehreren Bereichen des Bauwesens. Die Situation spiegelt die Realität in einem entfernten Winkel der EU (französisches Überseegebiet) wieder, aber allen Informationen nach ist es woanders einschlieslich in Mitteleuropa dasselbe, wenn vielleicht auch weniger intensiv.
In meiner Umgebung, sind etwa 90% der Bauarbeiter freie Arbeiter. Fast alle sind "Ausländer" von auserhalb der EU. Die meisten sind Afrikaner, danach kommen Brasilianer. Die üblichen auf der Baustelle zu hörenden Sprachen sind Fulbe und Portugiesisch. Alle Afrikaner arbeiten schon von Natur aus immer schwarz.
All diese Menschen, und auch ich, haben keinerlei Ausbildung durch das sich Offiziellheit anmaßende System, noch dessen Auszeichnungen wie Geselle (c) oder Meister (c), können aber absolut darauf verzichten in jeder Hinsicht und zugunsten aller Beteiligten (sich selbst; Benutzer / Kunden; Meister oder Betriebe iS des Systemes) . Es ist auch keine Diskriminierung wegen Nichtteilnahme an diesem oder irgend anderem privaten System hinzunehmen; einziges Kriterium sind die Fähigkeiten egal wie erworben.
Insbesondere haben fast alle dieser Menschen bessere Fertigkeiten und ein groser Teil von ihnen bessere theoretische Kenntnisse, jedenfalls durchweg bessere Eignung zur selbständigen Arbeit, als die Meister (c) des Systemes. Auch bessere körperliche Befähigung; besonders die Afrikaner sind meist schlank, stark, sehr agil und schnell, arbeiten sehr maßhaltig (alles ist gerade, oft ohne Hilfsmittel), haben schon mehr oder weniger lange Zeit in Afrika oder den Kapverden gearbeitet und gute Routine, lernen aber auch sehr schnell Neues. Nicht zu vergleichen mit zBsp meist fetten und lahmen bäuchigen oder glatzigen Arbeitern aus Polen usw. Alles zusammengerechnet, würden fast all diese Menschen problemlos Prüfungen für Qualifikationen des Systemes bestehen; es ist jedoch gerade Teil des Systemes, inklusive durch formale Ausgrenzung Leute am Fortkommen zu behindern und lebenslang als Sklaven für weniger fähige Nutznießer des Systemes zu halten.
Der Vorsprung der Qualität der freien Arbeiter ist nicht nur marginal, sondern erheblich. Ich hab schon den unglaublichsten Pfusch von Meistern (c) gesehen, sogar öfters Fotos gemacht was für einen Extra-Thread über Baumurks lohnen würde -- da sind Dinger dabei die einfach unglaublich sind.
Ganz entsprechend stellen auch fast alle 'offiziellen' Betriebe - egal ob Handwerker oder Grosbetriebe - überwiegend Arbeiter informal ein. Unter etwa zehn Handwerkern bei denen ich gelegentlich frei arbeite, ist nur einer der einen regulär Beschäftigten hat (selbst da bin ich mir nicht ganz sicher), alle anderen durchschnittlich 5 - 10 Arbeiter sind frei. Die machen auch fast alle Arbeit, einschlieslich selbständig und sehr gut. Einige der Meister (c) können gut arbeiten, jedoch nicht so gut wie die meisten ihrer freien Gehilfen.
Interessanterweise gibt es Meinungsverschiedenheiten fast ausschlieslich da, wo vom Meister (c) meist aus Spargründen Pfusch gemacht werden soll, wogegen der Arbeiter qualitätsorientiert ist - einschließlich wenns dann schiefgeht, noch dem Arbeiter die Schuld zugeschoben wird. Das betrifft erstens maximal schnelles Arbeiten ohne Rücksicht auf Qualität, zweitens den Gebrauch ungeeigneten Materiales zum Sparen (bei Fliesen z.Bsp Zement statt Kleber), s.u.
Sowohl mein eigener Fall als auch der meines Lehrers sind ganz charakteristische Beispiele, wie dysfunktionell das offizielle System ist.
Ich hatte großes Glück, das mein Freund ein Afrikaner war, der hier wirklich von allen einschließlich Meistern (c) oder Inhabern von Großfirmen als der mit Abstand Fähigste Fließenleger angesehen wurde und sich vor Aufträgen einschlieslich großer kaum retten konnte. Insbesondere erstklassige Arbeiten mit bestem Material, etwa für reiche Leute, konnte hier nur er. Er hatte auch seine eigene freie Firma, für deren Organisation einschlieslich der Einstellung von Gehilfen je nach Bedarf er ebenfalls sehr befähigt war. Wegen dem System hat er ein Teil der Arbeiten aber nur als informale Arbeit für selbst dazu unfähige Handwerker erhalten. Benutzt haben ihn alle, weitergeholfen hat ihm jedoch niemand. Nach fast zehn Jahren älter geworden ohne Papiere und ohne Aussichten eines 'legalen' Gewerbes ist er vor über einem Jahr nach Portugal gezogen. Noch heute wartet ein Kunde, ein reicher chinesischer Händler dessen ein Geschoß er mit edelstem Material verfließt hat, daß er wiederkommt und den Rest des Hauses verfließt, weil das sonst niemand hier so gut kann wie er. Aber auch die kleinen miserablen Handwerker, die ihn nie als regulären Arbeiter angestellt haben, und ihn gerne weiter als Sklaven haben würden, fragen mich dauernd ob und wann er denn wiederkommt.
Er hat mir das Fliesenlegen sehr gründlich und mit allen Schlichen beigebracht, leider allerdings nur ca. 1 Jahr bevor er wegging, sodaß ich was er in dieser Zeit nicht gemacht hat, nicht gelernt habe, und ich durch weiteres Wiederholen auch noch mehr Poutine erhalten könnte, einschlieslich daß ich relativ langsam arbeite, etwa 70% wie die meisten Afrikaner, aber ich hoffe daß sich das mit der Zeit noch verbessert. Er selbst hat extrem gut und trotzdem sehr schnell gearbeitet. Zu den Schlichen, beispielsweise, gehört, die Schnitte der Fließen durch Drehen, Anlegen einer Ecke an Wand oder Türrahmen, und Markieren auf der Fliese des Ortes wo die Ecke am Boden ist, also das Komplement zur Fuge; ich hab bisher noch keinen Meister (c) gesehen der das kann, die messen vielmehr alle, und verheddern sich total bei runden Schnitten, schrägen / diagonalen Kanten, usw. Ebenfalls, Materialkunde, etwa daß man Fliesen mit geringer Wasserabsorption nicht mit Zement setzen kann; auch hier produzieren praktisch alle Meister die ich kenne, fortwährend hohl klingende oder unmittelbar abgehende Beläge weil sie das nicht wissen. Oder, wie man Fließen an der Decke oder Unterseite von Streben macht ohne daß sie runterfallen, Vollverkleidung die feine reiche Leute mit bestem Material manchmal wollen. Oder Dickbettverlegung Wand /Boden. Neben korrekter Technik hat er mir auch eingebläut, unbedingt auf gute Arbeit zu achten und Fehler nicht zu verstecken wie bei fast allen "offiziellen" Betrieben / Handwerkern normal, sondern schnellstmöglichst zu korrigieren.
Mit ihm hatte ich sehr viel Glück. Die praktische Ausbildung von ihm ist unendlich mal mehr wert als jede Ausbildung vom System, egal ob Berufsschule oder Handwerkskammer, und auf den ihre formale Funktionen wie Geselle (c) oder Meister (c) kann ich total pfeifen. Ich habe praktisch seit Beginn an sehr gute Arbeit erzeugt, abgesehen von einigen Sachen die ich bei ihm keine Gelegenheit hatte zu lernen weil sie in der kurzen Zeit nicht vorkamen, aber ich mache bei Problemen Fotos und er sagt mir per Internet was ich machen soll.
Sein Beispiel ist typisch für die Krankheit und Verlogenheit des Systemes. Abgesehen von formalen Schranken (wie fehlende oder aus Afrika nicht anerkannte Schule oder 'Papiere'), behindern
Leute die an ihm teilnehmen, und von ihm Selbständigkeit bekommen, wenn auch mit schlechten Fertigkeiten, fähigere Menschen im Fortkommen, da sie sie einerseits als bessere Konkurrenz fürchten, andererseits abhängig halten und als Sklave benutzen wollen. Die meisten Handwerker hier haben solche freien oder sogar formal angestellten 'Altgesellen', die viel bessere Fähigkeiten als die Meister (c HWK) haben, aber aus formalen Gründen am Fortkommen behindert werden.
Ganz im Gegenteil zu den Behauptungen deren Zusammenrottungen, insbesondere der Handwerkskammern, dient das zu keinerlei gerechtfertigtem Zweck, sondern nur eben zum Schutz ihrer Mitglieder und deren wirtschaftlichen Interessen.
Insbesondere nicht für die Qualität der Arbeiten und zum Interesse der Verbraucher.
Falls von einem Handwerker übernommen, wird Arbeit letztlich vom selben "Schwarzarbeiter" als dessen informaler Arbeiter gemacht, wie wenn dieser selbständig arbeiten würde. In letzterem Fall wäre er sogar noch besser motiviert und würde die Arbeit für 'seinen' Kunden viel besser machen (auch um empfohlen zu werden), als er sie wegen dem miserablen Lohn vom Handwerker, um den er oft auch noch geprellt wird, für diesen macht. Der Handwerker macht kaum was und bekommt das Geld und fährt einen teuren Geländewagen, seine Arbeiter bekommen nur die Arbeit und haben oft nicht mal Geld das kaputte Fahrrad zu reparieren. Das ist die Fratze von Handwerkskammern und Meisterpflicht.
(Fortsetzung folgt da Länge der Beiträge begrenzt ist)

Ich möchte hier einmal ein Thema zur Diskusion stellen, welches immer wieder neu diskutiert wird und Änderungen der lokalen Vorschriften erfährt:
Reglementierung des Handwerks
Unmittelbar beteiligt sind: Arbeiter, Benutzer - Menschen
Mittelbar beteiligt sind: Betriebe, Interessenverbände, Staat - Organisationen
Aus objektiver Sicht und Abwägung natürlicher und von jedem unmittelbar ausübbarer Rechte sowie weiterer gerechtfertigter Interessen, meine ich, ist folgende Situation korrekt:
1) Grundsätzlich hat jedermann das Recht, mit seinen natürlichen Begabungen und erlernten Fähigkeiten seinen Lebensunterhalt, insbesondere den nötigen und gemäß der Gegenwart angemessenen Grundbedarf, zu erwerben, soweit dadurch nicht in unangemessener Weise ebendieses Recht Anderer beschnitten wird.
2) Andererseits haben Verbraucher das Recht auf zweckorientiert durchgeführte Arbeiten oder Produkte, maximal innerhalb gewisser Toleranzgrenzen vom gutgläubig Vereinbarten, subsidär vom Üblichen oder Stand der Technik abweichend. Das schließt Informationen über Arbeit oder Produkt, sehr bedingt auch über die Ausbildung oder Referenzen des Arbeiters ein.
3) Der faktische Arbeiter hat ein Recht auf die vereinbarte Vergütung für die im obigen Sinne erbrachte Arbeit, unbedingt mindestens auf eine zur Deckung des Grundbedarfs während der Arbeitsdauer ausreichende. Zur Durchsetzung können sehr weitgehende Mittel benutzt werden, einschließlich der freiwilligen Teilnahme an Gruppen die ihm dabei helfen.
4) Der Staat hat Anspruch auf angemessene Steuern, proportional wie er die Voraussetzungen des internationalen Rechtes auf Friede, Legitimation, Souveränität und üblicher staatlicher Einrichtungen erfüllt einschlieslich das Recht hat, relevante Gesetze auch für entsprechende Erhebungen zu erlassen.
Das dies den natürlichen Zustand sowie den Reset-Zustand in überhaupt nicht mehr funktionierenden Gesellschaften darstellt, also absolut keine Theorie oder Wunsch ist, sieht man etwa daran, das sich bei zunehmender Abweichung davon und krassen Mißständen diese Situation automatisch einstellt, und zBsp in der 3. Welt und zunehmend auch in Europa der Normalfall ist. Im Minimal- bzw. Idealfall sind informale Arbeit und Bezahlung Angelegenheit zwischen Arbeiter und Benutzer, ohne Dritten wie dem Staat, und haben die Arbeiter meist auch ihre Mittel ihren Lohn zu erhalten; alles andere ist ein Störfaktor des Natürlichen.
Im Laufe der Zeit haben sich jedoch immer Dritte in dieses natürliche Verhältnis von Arbeiter und Nutzer reingedrängt und sich als unverzichtbar erklärt, einschließlich ohnedem die Arbeit als 'illegal' bezeichnet und verhindert. Teils wurde gar keine Rechtfertigung benutzt, teils fadenscheinige die den Schutz der angeblichen Interessen von Arbeiter, Nutzer oder Dritter behaupten, ohne daß diese solch einen 'Schutz' überhaupt wollen, die Mittelsmänner dazu berechtigt haben, oder gar ein wirkungsvoller Schutz sondern vielmehr das Gegenteil stattfindet. Dies stellt immer eine Verletzung der Menschenrechte des Arbeiters sowie des Nutzers dar. Dazu gehört auch in Pkt. 2) oben die Institution der 'Firma' oder des 'registrierten Handwerkers', faktischer oder formaler Einschub zwischen Arbeiter und Benutzer der fast regelmäßig negativ für den Arbeiter ist und/oder faktisch dazu verwendet wird.
Eine Störung dieses natürlichen unmittelbaren Verhältnisses zwischen Arbeiter und Nutzer und deren Menschenrechte stellen Zusammenrottungen wie Gilden, Orden, Kammern, Kartellen dar, die alle Arbeiten, insbesondere handwerkliche, alleine für sich bzw. ihre Verantwortlichen und / oder Leute nach von ihnen bestimmten Kriterien beanspruchen, und Anderen unter hohen Strafen verbieten wollen und sich dazu sogar pseudostaatliche Funktionen anmaßen, was insofern weitere Menschenrechte verletzt. Man mus sich bei der Frage deren Rechtfertigung immer daran erinnern, daß aus diesen Praktiken heraus etwa Handwerks- und Handelskammern entstanden, aber auch andere dreiste und zum grenzenlosen tendierende Mißbräuche wie Patent- und Urheberunwesen einschlieslich solcher Begleiterscheinungen wie Abmahnunwesen oder Gebühreneinzug (Rundfunk, behauptete Fotokopien usw), alle mit fadenscheinigen Beschützungen Dritter für rein sich selbst arbeitend.
Eine weitere Störung erfolgt durch den Staat. Man kann auch hier von Störung sprechen, weil die Grundrechte durch internationales Recht garantiert und durch nationales Recht nicht legitim ausschaltbar sind. Dem Staat ist zwar nicht ganz soweit jede Rechtfertigung abzusprechen wie anderen, etwa privaten vorgenannten Systemen, zumal irgendwie auch eine Gemeinschaft organisiert sein muß. Jedoch haben sich auch hierdurch, insbesondere in Europa, jedenfalls zeitweilig, nicht mehr tragbare Abusen entwickelt. Dazu gehören zBsp die Verpflichtung der Arbeiter zu vorgenannten Einrichtungen und Beihilfe bei deren Ahndung, aber auch unausgeglichene Gesetzgebung etwa zu Lasten der Arbeiter und zugunsten von Benutzern, Staat selbst, genannten Einrichtungen, oder Dritten.
Dazwischen liegt die Sozial- und Arbeitslosenversicherung, soweit vorgeschrieben. Anfangs soziale Errungenschaft im Interesse der Arbeiter, einschlieslich einer zwangsweisen Mitgliedschaft sozusagen als Pflegschaft für Arbeiter ohne Verständnis der Gebotenheit zu ihrem Nutzen, wurde sie zunehmend zweckentfremdet und liegt heutzutage zu 95% im Interesse anderer, wie Staat und Industrie, einschließlich gröbster Mißbräuche und respektloser Behandlung der angeblich Begünstigten etwa bei Jobcenters usw., sodaß sie inzwischen ebenfalls eine Verletzung der Menschenrechte darstellt.
In der Vergangenheit haben sich diese Bedingungen häufig geändert, etwa die Mißbräuche abgeschwächt, jenachdem wie sich die Interessen und Machtverhältnisse der beteiligten änderten, was oft in Anbetracht der technischen Fortentwicklung und weltwirtschaftlichen Situation gar nicht anders möglich war. Anschließend wurden aber immer wieder die Bedingungen zuungunsten der Arbeiter verschlechtert.
Deshalb hat letztendlich immer trotz der künstlich erzwungenen 'offiziellen' Produktion von Produkten und Diensten, sowohl die weitgehendste Eigenproduktion als auch die informale Produktion und Arbeit als natürliche, unmittelbare Produktion in mehr oder weniger großem Umfang bestanden, und ist das auch absolut nicht zu beanstanden, wird von der 'offiziellen' Produktion oft auch scheinheilig genutzt (wie, rechtlose Arbeitsverhältnisse), und ist jedenfalls zeitweilig auch nötig damit überhaupt noch was funktioniert.
Zu den letzten Änderungen gehören die Liberalisierung zahlreicher Handwerke 2004 sowie die Verbesserung der europaweiten Niederlassungsfreiheit incl. unter günstigeren Bedingungen des Herkunfslandes 2005, unumgänglich wegen dem Beitritt ärmerer Länder in die EU, insofern faktisch notwendig und nicht etwa aus Besorgnis um die Menschenrechte.
Solche Liberalisierungen erfolgten schon oft zuvor, waren aber nur von zeitweiliger Dauer; sobald die wirtschaftlichen Zwänge dazu wegfielen, und / oder Bewußtsein für und Verteidigung der sozialen Errungenschaften verlorengingen - wie auch in der gegenwärtigen sonderbaren Paralysierung der ärmeren Bevölkerungsschichten - wurden gleich wieder die früheren Behinderungen oder gar noch weitergehende wieder aufgesetzt.
Momentan ist die Situation so, daß so wie nie zuvor in den letzten zwei Jahrhunderten, die Durchsetzung oder wenigstens Aufrechterhaltung sozialer Rechte, tragbarer Arbeitsverhältnisse, Grundversorgung und damit zusammenhängene Menschenrechte paralysiert sind; Parteien die offen die letzten sozialen Rechte abschaffen wollen, finden viele Wähler absurderweise gerade unter den Betroffenen. Fast so als ob der Bevölkerung was zur globalen Verblödung ins Trinkwasser getan wird. Die europäischen und nationalen Gesetze, soweit sie günstige Bedingungen gegen die bemängelten Praktiken vorsehen, werden von Arbeitgebern und ihren Zusammenrottungen fast vollständig desrespektiert, und wurden auch formal erheblich abgeschwächt. Ferner wird wieder etwa von den ihren Handels- oder Handwerkskammern die Wiedereinsetzung von formalen Behinderungen, im Handwerk etwa deren Gesellen- oder Meistertum, gefordert.
Dazu werden ferner im Internet gezielt Meinungsbildungen, getunte Umfragen usw gemacht, die die behauptete Wichtigkeit und Allgemeinnützlichkeit dieser Gruppen und ihrer Politik vorgeben sollen.
Es ist daher vielleicht angebracht, auch einmal von der Seite der Handwerker dieses Thema der Verletzung der freien Berufsausübung zu diskutieren. Dazu möchte ich hier anregen.
Vielleicht noch zu den Begriffen. Handwerk und Handwerker sollen hier die Art der Arbeit und Arbeiter im allgemeinen Sinne bezeichnen. "Gesellen"(c) und "Meister"(c) sind dagegen irgendwelche Bezeichnungen für Ausbildungsprodukte, Behinderungen und Pseudobeamte im Rahmen eines privaten Systemes, so etwa wie "Oberbigburgerbringer"(c) für irgendwelche Restaurants, oder "Jesus"(c) als Produkt der Firma Kirche und "Pfarrer"(c) von Leuten innerhalb deren Geschäftsmodell, die eigentlich alle für sonst niemanden relevant sind, noch sich Handwerk und Handwerker bzw Leute die an Gott glauben dran stören oder danach richten bzw. solche Qualitäten erwerben brauchen, etwa gar noch als unabdingbar. "Schwarzarbeit" , "illegale Beschäftigung" usw. sind Klassifizierungen, Bemobbung und Beschimpfungen natürlicher Arbeit primär durch den Staat und sekundär durch dysfunktionelle Trittbrettfahrer wie genannte Gruppen oder Sozialversicherung, auch nur relevant innerhalb deren Denkschema, sodaß wir hier rein zur Bezeichnung jedoch nicht zur Diskriminierung über informale oder freie Arbeiter sprechen wollen.
All solchen Bezeichnungen ist gemein, daß sie nicht nur als - höchstens - reine Soll-Vorschriften und sozusagen Kolateral-Bedingung zur Arbeit bestehen - meinetwegen auch mit Ordnungsstrafen soweit sie gerechtfertigt wären (nichtbezahlte Steuern). Vielmehr wurden sie von ihren Interessenten als Hinderungsgrund und Bedingung der Arbeit definiert, so daß ohne ihnen die Arbeit insgesamt 'illegal' sein soll - ein eklatanter Verstoß des Grundrechts auf Arbeit, insbesondere als Notwendigkeit zur Deckung seines Grundbedarfs.
Meine persönliche Meinung zu diesem Thema im Großen und Ganzen ist bereits oben zusammengefaßt.
Vielleicht aber doch noch ein paar Einzelheiten, auf die Überflüssigkeit und Scheinheiligkeit der gewohnheits- und gewerbsmäßigen Störer der Grundrechte und ihrer Organisationen bezogen. Diese beruhen auf meiner langjährigen Beobachtung in mehreren Bereichen des Bauwesens. Die Situation spiegelt die Realität in einem entfernten Winkel der EU (französisches Überseegebiet) wieder, aber allen Informationen nach ist es woanders einschlieslich in Mitteleuropa dasselbe, wenn vielleicht auch weniger intensiv.
In meiner Umgebung, sind etwa 90% der Bauarbeiter freie Arbeiter. Fast alle sind "Ausländer" von auserhalb der EU. Die meisten sind Afrikaner, danach kommen Brasilianer. Die üblichen auf der Baustelle zu hörenden Sprachen sind Fulbe und Portugiesisch. Alle Afrikaner arbeiten schon von Natur aus immer schwarz.
All diese Menschen, und auch ich, haben keinerlei Ausbildung durch das sich Offiziellheit anmaßende System, noch dessen Auszeichnungen wie Geselle (c) oder Meister (c), können aber absolut darauf verzichten in jeder Hinsicht und zugunsten aller Beteiligten (sich selbst; Benutzer / Kunden; Meister oder Betriebe iS des Systemes) . Es ist auch keine Diskriminierung wegen Nichtteilnahme an diesem oder irgend anderem privaten System hinzunehmen; einziges Kriterium sind die Fähigkeiten egal wie erworben.
Insbesondere haben fast alle dieser Menschen bessere Fertigkeiten und ein groser Teil von ihnen bessere theoretische Kenntnisse, jedenfalls durchweg bessere Eignung zur selbständigen Arbeit, als die Meister (c) des Systemes. Auch bessere körperliche Befähigung; besonders die Afrikaner sind meist schlank, stark, sehr agil und schnell, arbeiten sehr maßhaltig (alles ist gerade, oft ohne Hilfsmittel), haben schon mehr oder weniger lange Zeit in Afrika oder den Kapverden gearbeitet und gute Routine, lernen aber auch sehr schnell Neues. Nicht zu vergleichen mit zBsp meist fetten und lahmen bäuchigen oder glatzigen Arbeitern aus Polen usw. Alles zusammengerechnet, würden fast all diese Menschen problemlos Prüfungen für Qualifikationen des Systemes bestehen; es ist jedoch gerade Teil des Systemes, inklusive durch formale Ausgrenzung Leute am Fortkommen zu behindern und lebenslang als Sklaven für weniger fähige Nutznießer des Systemes zu halten.
Der Vorsprung der Qualität der freien Arbeiter ist nicht nur marginal, sondern erheblich. Ich hab schon den unglaublichsten Pfusch von Meistern (c) gesehen, sogar öfters Fotos gemacht was für einen Extra-Thread über Baumurks lohnen würde -- da sind Dinger dabei die einfach unglaublich sind.
Ganz entsprechend stellen auch fast alle 'offiziellen' Betriebe - egal ob Handwerker oder Grosbetriebe - überwiegend Arbeiter informal ein. Unter etwa zehn Handwerkern bei denen ich gelegentlich frei arbeite, ist nur einer der einen regulär Beschäftigten hat (selbst da bin ich mir nicht ganz sicher), alle anderen durchschnittlich 5 - 10 Arbeiter sind frei. Die machen auch fast alle Arbeit, einschlieslich selbständig und sehr gut. Einige der Meister (c) können gut arbeiten, jedoch nicht so gut wie die meisten ihrer freien Gehilfen.
Interessanterweise gibt es Meinungsverschiedenheiten fast ausschlieslich da, wo vom Meister (c) meist aus Spargründen Pfusch gemacht werden soll, wogegen der Arbeiter qualitätsorientiert ist - einschließlich wenns dann schiefgeht, noch dem Arbeiter die Schuld zugeschoben wird. Das betrifft erstens maximal schnelles Arbeiten ohne Rücksicht auf Qualität, zweitens den Gebrauch ungeeigneten Materiales zum Sparen (bei Fliesen z.Bsp Zement statt Kleber), s.u.
Sowohl mein eigener Fall als auch der meines Lehrers sind ganz charakteristische Beispiele, wie dysfunktionell das offizielle System ist.
Ich hatte großes Glück, das mein Freund ein Afrikaner war, der hier wirklich von allen einschließlich Meistern (c) oder Inhabern von Großfirmen als der mit Abstand Fähigste Fließenleger angesehen wurde und sich vor Aufträgen einschlieslich großer kaum retten konnte. Insbesondere erstklassige Arbeiten mit bestem Material, etwa für reiche Leute, konnte hier nur er. Er hatte auch seine eigene freie Firma, für deren Organisation einschlieslich der Einstellung von Gehilfen je nach Bedarf er ebenfalls sehr befähigt war. Wegen dem System hat er ein Teil der Arbeiten aber nur als informale Arbeit für selbst dazu unfähige Handwerker erhalten. Benutzt haben ihn alle, weitergeholfen hat ihm jedoch niemand. Nach fast zehn Jahren älter geworden ohne Papiere und ohne Aussichten eines 'legalen' Gewerbes ist er vor über einem Jahr nach Portugal gezogen. Noch heute wartet ein Kunde, ein reicher chinesischer Händler dessen ein Geschoß er mit edelstem Material verfließt hat, daß er wiederkommt und den Rest des Hauses verfließt, weil das sonst niemand hier so gut kann wie er. Aber auch die kleinen miserablen Handwerker, die ihn nie als regulären Arbeiter angestellt haben, und ihn gerne weiter als Sklaven haben würden, fragen mich dauernd ob und wann er denn wiederkommt.
Er hat mir das Fliesenlegen sehr gründlich und mit allen Schlichen beigebracht, leider allerdings nur ca. 1 Jahr bevor er wegging, sodaß ich was er in dieser Zeit nicht gemacht hat, nicht gelernt habe, und ich durch weiteres Wiederholen auch noch mehr Poutine erhalten könnte, einschlieslich daß ich relativ langsam arbeite, etwa 70% wie die meisten Afrikaner, aber ich hoffe daß sich das mit der Zeit noch verbessert. Er selbst hat extrem gut und trotzdem sehr schnell gearbeitet. Zu den Schlichen, beispielsweise, gehört, die Schnitte der Fließen durch Drehen, Anlegen einer Ecke an Wand oder Türrahmen, und Markieren auf der Fliese des Ortes wo die Ecke am Boden ist, also das Komplement zur Fuge; ich hab bisher noch keinen Meister (c) gesehen der das kann, die messen vielmehr alle, und verheddern sich total bei runden Schnitten, schrägen / diagonalen Kanten, usw. Ebenfalls, Materialkunde, etwa daß man Fliesen mit geringer Wasserabsorption nicht mit Zement setzen kann; auch hier produzieren praktisch alle Meister die ich kenne, fortwährend hohl klingende oder unmittelbar abgehende Beläge weil sie das nicht wissen. Oder, wie man Fließen an der Decke oder Unterseite von Streben macht ohne daß sie runterfallen, Vollverkleidung die feine reiche Leute mit bestem Material manchmal wollen. Oder Dickbettverlegung Wand /Boden. Neben korrekter Technik hat er mir auch eingebläut, unbedingt auf gute Arbeit zu achten und Fehler nicht zu verstecken wie bei fast allen "offiziellen" Betrieben / Handwerkern normal, sondern schnellstmöglichst zu korrigieren.
Mit ihm hatte ich sehr viel Glück. Die praktische Ausbildung von ihm ist unendlich mal mehr wert als jede Ausbildung vom System, egal ob Berufsschule oder Handwerkskammer, und auf den ihre formale Funktionen wie Geselle (c) oder Meister (c) kann ich total pfeifen. Ich habe praktisch seit Beginn an sehr gute Arbeit erzeugt, abgesehen von einigen Sachen die ich bei ihm keine Gelegenheit hatte zu lernen weil sie in der kurzen Zeit nicht vorkamen, aber ich mache bei Problemen Fotos und er sagt mir per Internet was ich machen soll.
Sein Beispiel ist typisch für die Krankheit und Verlogenheit des Systemes. Abgesehen von formalen Schranken (wie fehlende oder aus Afrika nicht anerkannte Schule oder 'Papiere'), behindern
Leute die an ihm teilnehmen, und von ihm Selbständigkeit bekommen, wenn auch mit schlechten Fertigkeiten, fähigere Menschen im Fortkommen, da sie sie einerseits als bessere Konkurrenz fürchten, andererseits abhängig halten und als Sklave benutzen wollen. Die meisten Handwerker hier haben solche freien oder sogar formal angestellten 'Altgesellen', die viel bessere Fähigkeiten als die Meister (c HWK) haben, aber aus formalen Gründen am Fortkommen behindert werden.
Ganz im Gegenteil zu den Behauptungen deren Zusammenrottungen, insbesondere der Handwerkskammern, dient das zu keinerlei gerechtfertigtem Zweck, sondern nur eben zum Schutz ihrer Mitglieder und deren wirtschaftlichen Interessen.
Insbesondere nicht für die Qualität der Arbeiten und zum Interesse der Verbraucher.
Falls von einem Handwerker übernommen, wird Arbeit letztlich vom selben "Schwarzarbeiter" als dessen informaler Arbeiter gemacht, wie wenn dieser selbständig arbeiten würde. In letzterem Fall wäre er sogar noch besser motiviert und würde die Arbeit für 'seinen' Kunden viel besser machen (auch um empfohlen zu werden), als er sie wegen dem miserablen Lohn vom Handwerker, um den er oft auch noch geprellt wird, für diesen macht. Der Handwerker macht kaum was und bekommt das Geld und fährt einen teuren Geländewagen, seine Arbeiter bekommen nur die Arbeit und haben oft nicht mal Geld das kaputte Fahrrad zu reparieren. Das ist die Fratze von Handwerkskammern und Meisterpflicht.
(Fortsetzung folgt da Länge der Beiträge begrenzt ist)
