RE: Hallo Timo,
"Ein paar Jährchen her" würde bzgl. der E1-Norm über 30 Jahre bedeuten. M.K.n. ist bereits 1977 der Grenzwert für Formaldehydemissionen von 0,1 ppm (parts per million) vom Bundesgesundheitsamt empfohlen worden, der auch heute die meisten handelsüblichen OSB und V100 Platten entsprechen. Es hat sich also jahrzehntelang weder etwas am Grenzwert noch am Material geändert. Eigentlich erstaunlich, denn ein Grenzwert heißt ja Grenzwert, weil er die Grenze des Erträglichen markiert. Als Dauerbelastung werden dagegen nur 0,02 ppm veranschlagt. Die ganzen unangenehmen Dinge wie Augenreizung, Nasenschleimhaut-Reizung,
neurophysiologische Wirkung,Reizung in der Kehle haben schon einen Schwellenwert von 0,05 ppm (dafür gibts den "Blauen Engel", Quelle:
http://www.g-haase.de/umwelt_formaldehyd.htm).
Dazu kommen die Meßbedingungen im Labor zur Feststellung der FDH-Belastung. M.E. kann nur derjenige den Laborwert erreichen, der sein Haus stündlich vollständig durchlüftet- Tag und Nacht. Ob es sich bei E1 tatsächlich um ein "Unbedenklichkeitszertifikat" handelt, darf m.E. bezweifelt werden. Mit der zunehmenden Dichtigkeit der Häuser hat sich das Problem der Schadstoffkonzentration in Wohnräumen eher noch verschärft.
FDH ist eben leider auch heute längst kein alter Hut. Besonders in Fußböden halte ich das Zeug für besonders übel: wo halten sich unsere lieben Kleinen jahrelang am meisten auf ? Genau: mit der Nase auf dem Boden oder knapp 1 m drüber. Ich glaube schon, daß man den einen oder anderen Gedanken darüber verschwenden sollte, was man sich mit dutzenden Quadratmetern OSB / V100 / Laminat & Co. so ins Haus holt. Ganz besonders dann, wenn man noch die Wahl hat.
Auch der wikipedia- Weisheitsgötze, der sich natürlich davor hütet, irgendeiner Lobby auf den Schlips zu treten, kann sich Folgendes zu OSB nicht verkneifen:
"Zu beachten ist diesbezüglich die Auswirkung der Formaldehydausdünstung auf die Raumluftqualität. "
Zum Stabilitätsvergleich nur mal ein Link:
http://www.hobbywood.de/fragen.html
"Eine OSB-Platte besteht wie eine Spanplatte aus Holzspänen, allerdings aus großen flach gepressten und miteinander verleimten Spänen. Dadurch hat eine solche Platte eine sehr hohe Biegefestigkeit, die
FAST an die Biegefestigkeit von Massivholz reicht." Und hier wird nur die Biegefestigkeit verglichen, vergleich doch mal die Schwingungsverträglichkeit.
Massivholz mit umlaufender Nut / Feder ist nicht nur jahrhundertelang bewährt, sondern auch im Rohzustand schadstofffrei und stabiler. Auch eine GK III Diele sieht noch lange nicht so schlimm aus, wie Du es beschreibst.
PS: Stimmt, ich verbaue übrigens auch kein Leimholz im Haus.